Hebetechnik gab es schon vor vielen Tausend Jahren, sie hat sich ständig weiterentwickelt. Daher ist heute die Vielfalt an Hebewerkzeugen hoch. Es zählen ein- und zweisäulige Hebebühnen dazu, aber auch,Fahrschienen, Radgreifer, Ladebordwände und Reihenstempel. Die Entwicklung der modernen Krane, Hebezeuge und Hebetechnik verlief gerade im 20. Jahrhundert sehr rasant. Kurz vor 1900 hob man Fahrzeuge für Reparaturzwecke oder einen Radwechsel noch mit Hebeln an, doch alsbald hielten in die Kfz-Werkstätten Handflaschenzüge, Laufkatzen und Krananlagen Einzug. Die Hebebühne über der Wartungsgrube folgte etwas später.
Trends bei Hebebühnen
Die modernen Unterflurhebebühnen sind die heute am stärksten nachgefragte Bauart, sie werden von Logistikern und Speditionen benötigt. Diese bauen immer häufiger eigene Werkstätten auf, die sie ausrüsten müssen. Gerade die Mehrstempelanlagen und Radgreifer kommen trotz hoher Kosten einer einzelnen Anlage immer häufiger zum Einsatz. Unterflurstempelhebebühnen sind deshalb die klaren Favoriten, weil sie kaum Platz benötigen und gleichzeitig den ungehinderten Zugang zum Kraftfahrzeug von allen Seiten ermöglichen. Dabei bleibt der Werkstattboden eben und kann deshalb für Getriebeheber oder Werkzeugwagen genutzt werden. Das erhöht den Arbeitskomfort und damit die Effizienz. Allerdings ist der bauliche Aufwand für die Installation einer solchen Anlage hoch, weshalb Nachrüstungen in schon bestehenden und mit anderem Equipment ausgerüsteten Werkstätten eher selten vorkommen.
Moderne Hubtische und Hubarbeitsbühnen
An Hubtische wird die Basisanforderung gestellt, schwere Lasten stufenlos in jede für das ergonomisch günstige Arbeiten erforderliche Position zu heben. Zum Einsatz kommen meistens Scherenhubtische, für welche die Hersteller heute Baukastensysteme für viele Kombinationsmöglichkeiten plus Zubehör anbieten. Dadurch lassen sich individuelle Hubtische für unterschiedlichste Anforderungen herstellen. Neben den Hubtischen sind Hubarbeitsbühnen sehr gefragt. Diese verfügen über eine Aufenthaltsbühne, der Auf- und Abtrieb erfolgt hydraulisch oder elektromechanisch. Die Mechanik muss je nach Zielsetzung gestaltet werden. Es kann sich um einen bewegbaren Arm handeln, aber auch um einen senkrechten Mast oder eine Scherenkonstruktion. Wenn sich die Hubbühne ausschließlich vertikal bewegen lässt, heißt sie Hebebühne. Die Unterscheidung von Hubarbeitsbühnen erfolgt nach verschiedenen Kriterien:
- verankerte oder verfahrbare Hubbühnen in den Varianten fest verbunden oder frei verfahrbar
- nach Art der Hubkonstruktion als Scherenbühne, Boomlifter, Gelenkteleskopbühne oder mastgeführte Kletterbühne nach EN 1495
- nach Art des Hubantriebs als hydraulische Hubbühne, Ausführung mit Seilmechanik oder Hubbühne mit Zahnrad- bzw. Schneckenantrieb
- nach Verfahrbarkeit auf Lkw-Rahmen, langsam fahrenden Rahmen, Spreizrahmen, Raupen- oder Schienenfahrzeug montiert
- nach Tragfähigkeit zwischen 200 bis 8.000 kg
- nach Höhe zwischen 12 und 100 oder mehr Meter
- nach geringer oder großer Hubgeschwindigkeit
Die sehr großen Hubbühnen kommen für Montagen an Windkraftanlagen, hohen Kaminen, Kühltürmen, Tankanlagen und Richtfunkmasten zum Einsatz. Bei der Gebäudesanierung werden Hubbühnen ebenso benötigt wie bei Film- oder Fernsehaufnahmen, bei Konzerten und auch bei Sportveranstaltungen. Wenn die Arbeitsflächen sehr groß sein müssen, setzt man Kletterbühnen ein. Diese haben beispielsweise bei Windkraftanlagenmontagen einen unteren Durchmesser von bis zu 13 Meter. Kleinere Hubbühnen brauchen Handwerksunternehmen, Energieversorger und Kommunalbetriebe, die vielfach hydraulische Lkw-Arbeitsbühnen einsetzen. Anwendungsbereiche sind unter anderem die Wartung von Beleuchtungen oder der Baumschnitt.