Heute möchte ich hier mal eine Frage an die Handwerker stellen: Sind Handwerksbetriebe ausgelastet und mit Aufträgen an der Kapazitätsgrenze angekommen?
Warum stelle ich diese Frage! Hierzu muss ich etwas ausholen. Alles hat im Sommer letzten Jahres angefangen. In meiner vermieteten Wohnung hat sich ein Mieterwechsel ergeben. Vor dem Einzug des neuen Mieters wollte ich unbedingt noch die doch in die Jahre gekommenen zwei Fenster und Balkontür im Kinderzimmer und in der Küche erneuern lassen.
Als ich die Wohnung vor ca. 12 Jahren erworben habe, wurden damals bei den Sanierungsarbeiten die Fenster und Rollläden in den anderen Zimmern bereits erneuert. Die Fenster und Türe im Kinderzimmer sowie in der Küche waren aber damals noch soweit ok und wurden aus Kostengründen direkt nach dem Kauf erst einmal zurückgestellt.
Jetzt im Sommer 2014 war es aber soweit. Gesagt getan habe ich drei Fensterbauer im nahen Umkreis der Wohnung kontaktiert und um einen Kostenvoranschlag gebeten – die Maße der benötigten Fenster und Türe wurden von mir übermittelt. Es musste somit kein Monteur in die Wohnung zum ausmessen kommen.
Von den drei kontaktierten Handwerksbetrieben haben mir zwei einen Kostenvoranschlag zukommen lassen. Vom Dritten habe ich bis heute nichts gehört – nicht einmal eine Absage!
Ein Angebot habe ich nach 3 Wochen erhalten, dass Zweite nach ca. 5 Wochen. Da beide Kostenvoranschläge ungefähr die gleiche Angebotssumme ausgewiesen haben (rund 2.300,– Euro) habe ich den Auftrag an den Fensterbauer der mir beim Kauf der Wohnung schon die anderen Fenster erneuert hat, vergeben. Das war Anfang September 2014.
Vom Fensterbauer wurde mir eine rasche Durchführung der Arbeiten zugesagt. Immerhin wurde der Mieterwechsel bereits vollzogen und die Erneuerung musste in der wieder bewohnten Wohnung erfolgen. Erst nach mehreren Anfragen meinerseits bezüglich der Durchführung der Fensterarbeiten wurden die Fenster und Türen dann im Januar 2015 ausgetauscht. Bis dahin hatte man mich vertröstet und vergessen.
Da der Tausch der zwei Fenster und einer Türe gerade einmal etwas mehr als einen Arbeitstag gedauert hat, frage ich mich, warum ich jetzt vom ersten Kontakt bis zur Fertigstellung über 6 Monate warten musste! Warum gehen Handwerker so mit Ihren Kunden um? Ist das Standard? Oder sind Handwerksbetriebe ausgelastet und nicht auf neue Kunden und Aufträge angewiesen? „Kundenorientiert“ geht meines Erachtens anders!
Nachdem das Thema „Fenster“ nun abgeschlossen ist, habe ich gleich das nächste Problem. Seit November 2014 suche ich einen Heizungsbauer der mir in der vermieteten Wohnung an allen Heizkörpern die Heizventile und die Thermostate auswechselt. Bei einem Gebäude das Anfang der 70er Jahre gebaut wurde halten solche Dinge halt auch nicht ewig. Also habe ich wieder drei Betriebe kontaktiert und um einen Kostenvoranschlag gebeten – ich denke, es ist doch legitim im Vorfeld wissen zu wollen mit welchen Kosten zu rechnen ist. Oder sehe ich das falsch?
Bis heute hab ich keine Rückmeldung eines Heizungsbauers erhalten, und jetzt haben wir immerhin schon Ende April 2015. Irgendwie scheint es dem Handwerk richtig gut zu gehen und kein Handwerksbetrieb hat Interesse neue Kunden zu gewinnen und einen neuen Auftrag mitzunehmen – so hat es zumindest den Anschein!
Haben Sie ähnliche oder ganz andere Erfahrungen mit Handwerksbetrieben gemacht? Schreiben Sie doch einfach einen Kommentar wie es Ihnen ergangen ist.
2 Kommentare
Hi, genau diese Probleme kenne ich auch. Besonders gegenüber Firmen und geschäfts Kunden sind die ziemlich unzuverlässig. Am besten ist deshalb immer persönlichen Konakt zu suchen und nicht durch email oder Internet..
Mfg
Vielen Dank für den interessanten Artikel. Leider ist es wirklich so, dass Handwerker total ausgelastet sind. Bei uns in der Region muss man als Kunde auch sehr lange warten.
Mit besten Grüßen,
Hannes